Pressemeldungen

 

Ellwangen, den 15. September 2020 

 

 

toma gastro wieder auf Kurs

 

Alle Filialen und die rund 140 Arbeitsplätze bleiben erhalten 

 

toma gastro, Betreiber von sechs Burger-King-Filialen, agiert wieder selbstständig. Neuer Eigentümer ist eine Gesellschaft des Geschäftsführers Tobias Wolf. Alle Filialen und damit auch sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten. Inzwischen konnte der Umsatz wieder auf das Niveau von vor der Corona-Krise gesteigert werden. 

 

Der Umsatz der Restaurantkette entlang der Autobahnen A3, A6 und A9 sowie an der B85 war im März dieses Jahres um mehr als 50 Prozent eingebrochen, verursacht durch das Coronavirus und die entsprechenden Einschränkungen für die Gastronomie und den Reiseverkehr. Die Restaurants waren über viele Wochen geschlossen, nur die DriveThru-Schalter waren geöffnet. 

 

Aufgrund fehlender Liquidität musste die toma gastro GmbH am 30. März 2020 beim Amtsgericht Aalen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, am 1. Juni 2020 wurde das Verfahren eröffnet. Bei der Sanierung in Eigenverwaltung kann die bestehende Unternehmens-führung weiter agieren.

 

Das Verfahren wird von einem vom Amtsgericht bestellten Sachwalter beaufsichtigt, in diesem Fall von Marcus Winkler von der Kanzlei WINKLER GOSSAK in Stuttgart. Für die rechtliche Begleitung des Sanierungsprozesses war Tobias Humpf, Fachanwalt für Insolvenzrecht in der Kanzlei Baumann + Partner am Standort Aalen/Dinkelsbühl, verantwortlich. Wirtschaftsjuristin Tina Kade, ebenfalls von Baumann + Partner, betreute die Unternehmens-transaktion.

 

Die betriebswirtschaftliche Beratung von toma gastro übernahmen Bertold Alleweldt und Peter Hamela von RIAL Consulting. 

 

Ziel des Verfahrens war, dass die Geschäftsführung zusammen mit den Gläubigern das Unternehmen sanieren und einen Neustart ermöglichen. Der Eigenverwaltung ist es nun gelungen, die toma gastro an eine bereits bestehende Gesellschaft des Geschäftsführers Tobias Wolf zu veräußern. Damit ist die Zukunft der sechs Filialen und der rund 140 Arbeitsplätze gesichert. 

 

„Ich freue mich, dass wir eine auskömmliche Lösung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter finden konnten. Wir sind nun gut positioniert und schauen wieder optimistisch in die Zukunft. Der Umsatzzuwachs in den vergangenen Wochen zeigt aufs Neue, wie viel Potenzial in unserer Marke Burger King und in den Standorten liegen“, sagt Geschäftsführer und Eigentümer Tobias Wolf.

 

„Wir kamen in dem Verfahren gut voran, auch weil wir inzwischen wieder über ausreichend liquide Mittel verfügten und so die Suche nach einem Investor ohne Zeitdruck vonstattengehen konnte. Zusammen mit Geschäftsführung, Gläubigern und Banken ist es uns gelungen, das Unternehmen nachhaltig neu aufzustellen“, erklärt Rechtsanwalt Tobias Humpf von der Kanzlei Baumann + Partner.

 

„Die Ausgangslage sowie die durch den Geschäftsführer Tobias Wolf geplanten Sanierungsmaßnahmen waren prädestiniert für ein Eigenverwaltungsverfahren. Alle Beteiligten haben zugunsten einer stabilen Unternehmensfortführung sowie der Interessen der Gläubiger professionell zusammengearbeitet“, so der Sachwalter Marcus Winkler.

 

 

Über die toma gastro GmbH

 

Die toma gastro GmbH ist in der Systemgastronomie tätig und betreibt im Franchisesystem mit der Marke Burger King sechs Restaurants in Regensburg, Himmelkron (bei Kulmbach), Schlüsselfeld (bei Bamberg), Herrieden (bei Ansbach), Schnaittach (bei Nürnberg) und Amberg. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Ellwangen und beschäftigt aktuell rund 140 Mitarbeiter. Geschäftsführer der toma gastro GmbH ist Tobias Wolf.

 

 

Über die Insolvenz in Eigenverwaltung

 

Das Insolvenzverfahren kann – anstelle des vom Amtsgericht bestellten Insolvenzverwalters – auch in Eigenverwaltung (§ 270 InsO ff.) geführt werden. Hierbei bleibt bzw. bleiben der oder die Geschäftsführer in der Verantwortung für das Unternehmen, überwacht durch einen vom Gericht bestellten Sachwalter. Die Eigenverwaltung bietet sich an, wenn das Unternehmen den Antrag auf ein Insolvenzverfahren frühzeitig, z. B. bei drohender Zahlungsunfähigkeit, stellt und bereits in einem frühen Verfahrensstadium einen Plan mit dem Ziel der Sanierung vorlegt – wie es bei toma gastro der Fall war. 

 

((Kontakt für die Redaktion: Veit Mathauer c/o Sympra GmbH (GPRA), Agentur für Public Relations, Stafflenbergstraße 32, 70184 Stuttgart, Telefon 0711 / 9476722, Mobil 0171 / 4560142, veit.mathauer@sympra.de))

 

Wäschereitechniklieferant in SchieflageSeibt+Kapp mit neuem Inhaber

Die Seibt+Kapp GmbH & Co. Maschinenfabrik KG in Oppenweiler hat mit Norbert Löffelhardt einen neuen Inhaber. Das Unternehmen war im Sommer 2017 in Schieflage geraten und musste die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragen. Nun wird der Betrieb mit 23 Mitarbeitern fortgesetzt. Das Unternehmen will die Geschäftsbereiche Komponentenfertigung und Ersatzteile sowie technischen Support mit Kundendienst für bereits verkaufte Waschmaschinen fortführen. Neue Waschmaschinen bleiben laut Pressemeldung Bestandteil der Produktpalette.

Seibt+Kapp mit neuem Inhaber Bei der Vertragsunterzeichnung (v.li.): Dr.-Ing. Walter Halbmann, Geschäftsführer von Seibt+Kapp, der neue Eigentümer Norbert Löffelhardt, Rechtsanwalt Tobias Humpf und Thomas Bechle (stellvertretend... - 

 

Käufer von Seibt+Kapp ist laut einer Pressemitteilung der bisherige Geschäftsführer Norbert Löffelhardt. Seine S+K Fertigung GmbH & Co. KG wird zum 1. November 2017 im Rahmen eines sogenannten „Asset Deals“ sämtliche Maschinen und Werkzeuge, Vorräte, das gesamte kaufmännische und technische Know-how, die zum operativen Geschäftsbetrieb gehörenden Unterlagen und sämtliche Patente und Gebrauchsmuster übernehmen. Außerdem tritt der Käufer in die laufenden Service- und Wartungsverträge ein. Der Kaufvertrag wird gültig, wenn die am 15. November stattfindende Gläubigerversammlung dem zustimmt.

Seibt+Kapp, 1928 gegründet, stellte industrielle Waschmaschinen und Waschschleudermaschinen für Textilpflegebetriebe her. Aufgrund der Erfahrung bei der Bearbeitung von Edelstahl und Stahlblech beliefert Seibt+Kapp seit mehr als zehn Jahren Unternehmen des Maschinen- und Sondermaschinenbaus mit speziell gefertigten Einzelteilen und Baugruppen. Vor allem auf diesen Geschäftsbereich will sich das Unternehmen jetzt konzentrieren. Außerdem wird es nach Angaben der Pressemeldung die Kunden mit Ersatzteilen und Kundendienst für bereits verkaufte Waschmaschinen sowie Neumaschinen zuverlässig und vollumfänglich versorgen.

23 Arbeitsplätze von Seibt+Kapp sollen erhalten bleiben. Lediglich zwei Mitarbeitern musste laut Unternehmen gekündigt werden.

Die Seibt+Kapp GmbH & Co. Maschinenfabrik KG hatte am 8. Juni 2017 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Grund für diesen Schritt waren laut Unternehmen Umsatzrückgänge und damit die fehlende Liquidität, um ausstehende Forderungen zu begleichen.

"Tragfähige und zukunftssichere Lösung"

„Wir freuen uns, dass wir für Seibt+Kapp und seine Mitarbeiter eine tragfähige und zukunftssichere Lösung finden konnten“, erklärt Rechtsanwalt Tobias Humpf von der Kanzlei Baumann + Partner. „Der neue Inhaber Norbert Löffelhardt ist ein Kenner der Branche und sehr gut mit Lieferanten und Kunden vernetzt. Er kann das Unternehmen mit dem neuen Schwerpunkt Komponenten- und Einzelteilfertigung erfolgreich weiterführen.“

Sachwalter des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung ist Marcus Winkler von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff in Stuttgart. Für die rechtliche Begleitung des Sanierungsprozesses sind Rechtsanwalt Tobias Humpf (Fachanwalt für Insolvenzrecht) und Tina Kade LL.M. (Wirtschaftsjuristin) von der Kanzlei Baumann + Partner in Aalen verantwortlich. Bertold Alleweldt von der RIAL Consulting GmbH hat bei der Ausarbeitung der Restrukturierungsmaßnahmen unterstützt.

Hintergrund: Insolvenz in Eigenverwaltung

Das Insolvenzverfahren kann gemäß §§ 270 ff. InsO auch in Eigenverwaltung geführt werden. Hierbei bleiben der oder die Geschäftsführer in der Verantwortung für das Unternehmen, das heißt handlungsfähig, und sie sanieren das Unternehmen aus eigener Kraft. Ein vom Gericht bestellter Sachwalter überwacht dabei die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Die Eigenverwaltung bietet sich an, wenn das Unternehmen den Antrag auf ein Insolvenzverfahren frühzeitig, z. B. bei nur drohender Zahlungsunfähigkeit, stellt und bereits in einem frühen Verfahrensstadium ein Sanierungskonzept vorliegt.

„Seibt+Kapp ist ein gutes Beispiel für eine funktionierende Eigenverwaltung, die unter Einbeziehung aller Beteiligten die Sanierung des Unternehmens, den Erhalt der Arbeitsplätze und die bestmögliche Gläubigerbefriedigung gleichermaßen im Fokus hat“, so der Sachwalter Rechtsanwalt Marcus Winkler aus Stuttgart.

 

Neue Zukunft für Werzalit

Österreicher übernehmen insolvente Werzalit-Gruppe

Lösung für den Traditionsbetrieb gefunden

 

Nach monatelangen Verhandlungen über die Zukunft der insolventen Werzalit Gruppe ist eine Entscheidung gefallen: Werzalit wird von dem österreichischen Unternehmer Martin Troyer übernommen. Die Zukunft des Herstellers vonBauteilen aus Holzwerkstoffen und von knapp 450 Arbeitnehmern im In- und Ausland ist gesichert.

 

Troyer übernimmt den Standort in Niederorschel mit rund 120 Mitarbeitern, die Verwaltung und den Vertrieb in Oberstenfeld mit mehr als 50 Mitarbeitern sowie auch die rumänische Fertigung mit rund 220 Arbeitnehmern. Die Produktion in Oberstenfeld wird stillgelegt. Der Standort in den USA konnte ebenfalls gerettet und an einen US-Investor verkauft werden.

 

Die Produktion am Standort in Oberstenfeld wird bis Ende April heruntergefahren, die weitere Belieferung der Kunden ist jedoch sichergestellt. Gründe für die Schließung sind unter anderem, dass das Betriebsgrundstück aufgrund der zentralen Lage und dem damit verbundenen Wert nicht an ein Produktionsunternehmen veräußerbar ist und eine Veränderungssperre durch die Gemeinde besteht. In Einklang mit den Vorstellungen der Gemeinde soll das Werzalit-Areal daher an einen Projektentwickler verkauft und danach neu beplant und neu gestaltet werden.

 

Durch die Schließung verlieren rund 120 Arbeitnehmer in Oberstenfeld ihren Arbeitsplatz. „Dass Mitarbeiter betroffen sind, die die letzten Monate treu zum Unternehmen gestanden und überhaupt dafür gesorgt haben, dass der Betrieb aufrecht erhalten bleibt, tut mir ganz besonders leid“, betont Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz von Menold Bezler.

 

„Auch eine Lösung mit den ehemaligen FHK Mitarbeitern in Oberstenfeld war leider trotz aller Anstrengungen nicht möglich“, so Jochen Sedlitz weiter, „hier wird es daher ebenfalls bei der Beendigung der Arbeitsverhältnisse bleiben.“ Mit den Betriebsräten in Berlin und in Niederorschel konnten dagegen gute Lösungen für die von dem Urteil des BAG zum nicht erfolgten Betriebsübergang auf die vormalige Fertigungsgesellschaft FHK betroffenen Mitarbeiter gefunden werden.

 

Der Übernehmer Martin Troyer hat bereits in Österreich erfolgreich als Geschäftsführer und Gesellschafter ein großes erfolgreiches Unternehmen aus dem Sonnenschutzbereich aufgebaut und geführt. Er kennt das Baustoffgeschäft und hat neue Ideen und Ansätze, um Werzalit erfolgreich neu aufzustellen.

 

Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz zeigt sich trotz der Schließung der Produktion in Oberstenfeld sehr zufrieden: „Wir haben für das Unternehmen und die verbleibenden Arbeitsplätze aus unserer Sicht die beste Lösung, die machbar war, gefunden“. Die äußerst schwierigen rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen bei Werzalit machten die Arbeit der Insolvenzverwaltung in den zurückliegenden Monaten zu einer Aufgabe, die auch für ein internationales Insolvenzverfahren in der Größenordnung von Werzalit mit 15 Einzelgesellschaften eine große Herausforderung darstellte. Der Kampf um den Erhalt des Werzalit-Betriebes und der Arbeitsplätze zog unter anderem monatelange Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten und zahllose juristische Problemlösungen nach sich.

 

Insolvenzverwaltung Werzalit Gruppe:

Menold Bezler (Stuttgart): Jochen Sedlitz (Insolvenzverwaltung), Dr. Sebastian Mielke, Dr. Frank Schäffler, Dr. Alexandra Kierner, Pascal Mangold (alle Insolvenzverwaltung); Dr. Jasmin Urlaub (Insolvenzrecht), Dr. Cristina Baier, Kathrin Seiz (beide Arbeitsrecht), Dr. Julia Schneider (IP), Dr. Aris Joannidis (Handelsrecht)

 

Berater Werzalit:

Grub Brugger (Stuttgart): Dr. Thilo Schultze, Maximilian Bei der Kellen (beide M&A), Dennis Lang (Immobilienrecht), Ursula Thein, Manon Hotz (beide Arbeitsrecht), Dr. Mario Weiss (M&A international)

RIAL Consulting GmbH (Frankfurt): Bertold Alleweldt, Jürgen März, Peter Hamela und Georg Friedrich (alle Interimmanagement)

RolandBerger (Frankfurt): Dr. Jörg Eschmann, Christoph Burckhart (beide M&A)